Alternativen zum Pflegeheim

Alternativen zum Pflegeheim

Wenn jemand pflegebedürftig ist und die Versorgung zuhause nicht (mehr) adäquat organisiert werden kann, ist ein Pflegeheim die übliche Alternative. Doch neben klassischen Heimen gibt es zunehmend alternative Wohnformen mit Pflege, etwa Pflege-Wohngemeinschaften. Ich habe schon mehrfach solche Einrichtungen besucht.

Jedes Mal habe ich einige Stunden in den stets liebevoll eingerichteten Gemeinschaftsräumen verbracht. Meist wurde ich zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Die Pflegekräfte haben mir meine Fragen beantwortet und die Pflegebedürftigen – oft ältere Damen mit teils leichter, teils fortgeschrittener Demenz – haben sich an unserem Gespräch beteiligt. Schon nach kurzer Zeit wurden auch mir Fragen gestellt. Für welche Zeitung ich schreibe. Ob sie auch hübsch genug für den Fotografen seien. Und ob ich eine Runde Mensch-ärgere-dich-nicht mitspielen möchte.

Die Besuche zeigten mir einen wertschätzenden Umgang miteinander. Es war deutlich, dass die Bewohnerinnen viel Hilfe im Alltag brauchen, aber dass die nötige Unterstützung so würdevoll wie möglich geleistet wird. Die Pflegekräfte – und zwar alle, die ich im Laufe meiner nun schon fast zehnjährigen Recherche-Zeit in diesem Umfeld kennenlernen durfte, – waren sehr engagiert, um „ihren“ Pflegebedürftigen einen so angenehmen Lebensabend wie möglich zu schenken. Natürlich wurde immer auch deutlich, dass sie einen anstrengenden und teils zeitkritischen Job machten. Doch sie leisteten diese Arbeit gerne. Gleichzeitig zeigten sie auch Verständnis für die ein oder andere Kollegin, insbesondere bei Pflegediensten, die den Job irgendwann nicht mehr leisten konnte. Wohl nirgendwo wird so sehr deutlich, wie würdevolle Pflege gelingen kann, wie in einer guten Pflege-WG.

Mein aktuellster Artikel zum Thema ist veröffentlicht im finanztest-Heft 10/2022. Ausschnitte daraus lassen sich auch online lesen unter test.de.