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Ökostrom

Nicht alles, was Ökostrom heißt, ist auch gut fürs Klima. Denn „öko“ ist kein geschützter Begriff. Deshalb erkläre ich, warum nur nachhaltiger Ökostrom sinnvoll ist und wie man ihn findet.

Als Kind habe ich von meinen Eltern erklärt bekommen, dass der Strom nicht einfach aus der Steckdose kommt, sondern vorher produziert werden muss. Weiter sagten sie: Für die Produktion gibt es mehrere Varianten, wobei eine davon die Luft besonders dreckig macht und diese dreckige Luft dann für die Erde so funktioniert wie unser Gewächshausdach. Das wäre zwar für Tomaten und manche anderen Pflanzen gut, aber für viele andere Pflanzen, Tiere und Menschen schlecht. Deshalb, so das Ende der Erklärung, kaufen wir nur bestimmten Strom, der die Luft möglichst wenig dreckig macht. Das leuchtete mir ein und auch meine Brüder bekamen später erklärt, warum wir diesen grünen Aufkleber auf dem Sicherungskasten haben.

Diese kindgerechte Erklärung aus den 90er Jahren erfasst selbstverständlich nicht die komplette Problematik. Doch bereits damals war bekannt, dass der massive Ausstoß von CO2 und bestimmten anderen Gasen das Klima der Erde massiv anheizt. Jahre später habe ich mich erneut mit dem Thema befasst. Besonders wichtig war es mir zu erklären, warum manche Ökostrom-Anbieter die Energiewende vorantreiben und andere nicht. Denn wenn ein Stromanbieter den Anteil, der sowieso aus alten Wasser- oder Windkraftanlagen stammt, als separaten Ökostrom verkauft, dann ändert das nichts am Strommix oder dem CO2-Ausstoß. Die meisten Verbraucher, die sich für einen Ökostromtarif entscheiden, wollen aber, dass sich an der Stromproduktion hierzulande etwas ändert. Dafür müssen neue Anlagen gebaut werden, die Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugen. An bestimmten Siegeln kann man diese Anbieter nachhaltigen Ökostroms erkennen.

Bei der Recherche fand ich es außerdem höchst interessant, dass man die tägliche Stromproduktion Deutschlands im Internet nachverfolgen kann. Es stimmt also nicht, dass ja keiner so genau weiß, wie viel Ökostrom wir eigentlich produzieren und wie viel Kohle- und Atomstrom deshalb notwendig sind.

Jede:r kann es nachsehen unter smard.de (etwas runterscrollen).

  • Medium:

    verbraucherblick

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